Es ist natürlich sehr bequem, Produkte über Vertriebskanäle von Drittanbietern wie Amazon, eBay und Etsy zu verkaufen.

Internes Marketing ist kein großes Problem, wenn Sie über eine größere Marke verkaufen, die Ihnen einen sofortigen Zugang zur weiten Welt bietet. Darüber hinaus sind Versand und die komplexe Logistik weitaus einfacher, als wenn Sie alles alleine gemacht hätten.

Diese Vorteile bergen jedoch ein enormes Risiko, insbesondere wenn es sich um Ihre einzigen Vertriebskanäle handelt.

Die Kosten der Bequemlichkeit

Es reicht schon völlig aus, dass beispielsweise ein Verkäufer ein gefälschtes oder nachgeahmtes Produkt billiger herstellt, um die „Topseller“-Position zu übernehmen, für die Sie so hart gearbeitet haben. Schlimmer noch. Wenn dieser Plagiator behauptet, Sie seien der Nachahmer und es gelingt, Ihren Online-Laden zu schließen, dann können Sie praktisch nichts dagegen tun - die Kommunikation mit Unternehmen wie Amazon ist nervenaufreibend, automatisiert und, in den meisten Fällen, absolut erfolglos.

Dies liegt zum Teil daran, dass Kunden, die diese beliebten Vertriebskanäle nutzen, nach dem günstigsten Preis suchen und nicht nach Produkten Ihrer Marke. Wenn Preise das A und O des Geschäfts sind, ist es extrem schwierig, Kundenbindungen zu entwickeln.

Im Geschäftsleben geht es aber um Menschen und die Verbindung mit ihnen. Ohne eine direkte Verbindung zu Ihren Kunden ist es fast unmöglich, langfristige Beziehungen aufzubauen.

Bei Unternehmen wie Amazon, Ebay oder auch Booking.com zum Beispiel gehören Kunden, die Sie im Laufe der Jahre gewinnen, nicht einmal technisch gesehen Ihnen. Stattdessen sind sie die Kunden der von Ihnen genutzten Marktplätze. Die Unternehmen, die Ihnen jetzt helfen, Gewinne zu erzielen, können Ihnen in Zukunft ohne Vorankündigung oder dass eine Rechtfertigung von Nöten wäre, Ihre Geschäfte auch wieder entziehen, indem sie ihre eigenen Produkte herstellen oder Ihr Konto ohne Vorankündigung schließen. Es mag unfair erscheinen, aber sie haben das Recht, dies zu tun.

Es ist fast unmöglich, auf Amazon einen treuen Kundenstamm aufzubauen, denn als Verkäufer haben Sie nicht einmal Zugriff auf die E-Mail-Adressen Ihrer Kunden oder deren Browserverlauf vor dem Kauf. Für die Vorteile, Ihre Produkte schnell auflisten zu können und sofort einem breiten Publikum bekannt zu werden, geben Sie auf der anderen Seite sehr viel auch wieder aus der Hand.

Ihr Unternehmen verkauft zwar vielleicht Ihre Produkte, aber auf diesen preisgetriebenen Marktplätzen wird Ihr Unternehmen somit selbst zu einer Ware.

In der Tat eine grausame Wendung der Ironie.

Ohne Kundeninformationen, die in die Feedbackschleife Ihres Unternehmens einfließen, haben kleine Unternehmen nur wenige Möglichkeiten, nachhaltig zu wachsen.

Wie können Sie also verhindern, dass Ihr Unternehmen auf eine Ware reduziert wird - quasi eine Zahl auf einem Bildschirm?

Bevor ich fortfahre, möchte ich eines klarstellen: Ich bin nicht hier, um Ihnen zu sagen, dass Sie alle Angebote von Marktplätzen wie Amazon entfernen sollen, und ich sage nicht, dass diese Unternehmen böse sind - sie bringen beiden Seiten natürlich auch Vorteile. Mit der Zeit und dem Wachstum Ihres Unternehmens können diese Vorteile jedoch schwinden, denn im Gegensatz zu Amazon & Co sind ihre Vorteile nur kurzfristig angelegt.

Wenn Sie bereits über Vertriebskanäle von Drittanbietern verkaufen, wissen Sie wahrscheinlich, wovon ich spreche. Ich sage nur, wenn Sie Ihre Einnahmequellen nicht diversifiziert haben oder, was noch wichtiger ist, wenn Sie noch keine Storefront einrichten müssen, die mit Ihrer Website verbunden ist – einem direkten Vertriebskanal – ist es an der Zeit, darüber nachzudenken.

Die 8 Vorteile eines eigenen Online-Shops

Der Besitz Ihres Online-Schaufensters hat aus unserer Sicht folgende Vorteile:

1. Direkte, personalisierte Kommunikation mit Ihren Kunden
2. Weitaus bessere Kundenbindung
3. Voller Zugriff auf Kundeninformationen (E-Mail, Browser-/Kaufverlauf, Cookies, Google Analytics)
4. Schnellere Streitbeilegung
5. Optimierte Geschäftsentscheidungen, Abläufe, Produkte und Dienstleistungen
6. Sie behalten 100 % Ihres Verkaufserlöses (anstatt ihn mit Dritten zu teilen)
7. Größere Widerstandsfähigkeit gegenüber Nachahmerfirmen und -produkten
8. Vollständige Geschäftsautonomie (Sie und nur Sie legen die Regeln fest)

Es ist wichtig zu beachten, dass der Aufbau eines Direktvertriebskanals seine eigenen Hürden in sich birgt. Vertriebs- und Marketingabläufe müssen erstellt, optimiert und verinnerlicht werden, da Sie kein Multi-Milliarden-Euro-Unternehmen haben, das dies für Sie erledigt.

Es ist anfangs einiges an Arbeit, aber die Vorteile sind immens. Wenn Ihr Unternehmen wächst und Sie diese Dynamik in die nächsten 5-10 Jahren mitnehmen möchten, ist es unerlässlich, dass Sie Ihr Unternehmen zukunftssicher machen, indem Sie einen Weg schaffen, der Sie direkt mit Ihren Kunden verbindet.

Wie sieht Ihr langfristiger Vertriebsplan aus? Wie stellen Sie sich auf das Zeitalter des digitalen Handels ein? Legen Sie alle Ihre Eier in einen einzigen Korb? Besitzen und kontrollieren Sie Ihre Geschäftsabläufe wirklich? Dies sind einige Fragen, die es zu berücksichtigen gilt.

Warum also?

Wenn Sie beim Aufbau eines Direktvertriebskanals für Ihr Unternehmen noch am Anfang stehen, bitte ich Sie, sich zu fragen, warum Sie das tun, was Sie tun. Was ist die Grundlage für Ihren Antrieb als Unternehmer? Lassen Sie mich raten:

Sie haben sich selbstständig gemacht, weil Sie sich von einem überheblichen Regelsystem befreien wollten, um Ihrer Leidenschaft nachzugehen. Sie sind Unternehmer geworden, um Ihr Schicksal selbst zu bestimmen und nach vielen Jahren zufrieden und stolz zurückblicken und sagen zu können: „Ich habe mein eigenes Ding aufgebaut und das praktisch aus dem Nichts.“

Bevor Sie sich also wieder Ihrem Alltag widmen, nehmen Sie sich einen Moment Zeit, um zu prüfen, ob Ihr Unternehmen über die entsprechenden Grundlagen verfügt. Ein Direktvertriebskanal garantiert nicht den Erfolg Ihres Unternehmens, aber er wird Ihre Chancen definitiv verbessern.